Beschreibung
Inspiriert von Schnitzlers Bühnenstück Reigen hat Jacques De Decker Riesenrad verfasst, seine erste Erzählung, die ursprünglich ein Theaterstück werden sollte. Der Inhalt ist bunt und polyphon, die Struktur vielschichtig und verzweigt und die einzelnen Elemente fügen sich wie ein Archipel zusammen, in dem der Leser viele Bilder belgischer Regionen (Brüssel, Brabant oder Namur) und Eindrücke des Alltags unter verschiedenen Facetten des Lebens entdecken kann. Die insgesamt zehn Kapitel können separat voneinander gelesen werden, gleichsam als Geschichten, die in sich abgeschlossen sind, oder aber auch als aufeinander aufbauende Glieder einer erzählerischen Kette. Das Riesenrad ist eine Metapher für einen Raum, einen Mikrokosmos und Makrokosmos zugleich, den Horizont und Zenit.
Autorenportrait
Jacques De Decker ist für die Académie royale de langue et littérature françaises de Belgique tätig und hat u.a. zwei Bände bei Gallimard (Folio/Biographie) veröffentlicht, von denen der eine Ibsen, der andere Wagner gewidmet ist und die beide in verschiedene Sprachen übersetzt worden sind. Außerdem hat er für den belgischen Komponisten Benoît Mernier ein Libretto (auf Deutsch) nach Frank Wedekinds Frühlings Erwachen geschrieben. Diese Oper wurde in der Monnaie in Brüssel und an der Opéra national du Rhin in Straßburg aufgeführt.