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Das Orakel der Pythia

Im Auftrag der Wölfin 10 - cbj

cbj
Erschienen am 01.07.2008
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570270349
Sprache: Deutsch
Umfang: 223 S.
Format (T/L/B): 2.1 x 18.3 x 12.5 cm
Lesealter: 10-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Rom-Mysteries: Spannend, packend, mitreißend Als Flavias Vater einem schrecklichen Attentat zum Opfer fällt, das ihn fast das Leben kostet, sind Flavia und ihre Freunde fest entschlossen, den Überfall aufzuklären. Ihr Verdacht fällt auf Flavias Hauslehrer Aristo, der plötzlich verschwindet. Doch als sie das Orakel der Pythia befragen, eröffnet sich eine neue, mysteriöse Spur ...

Leseprobe

'Ich bin ihm zum ersten Mal in Korinth begegnet', erzählte der römische Seekapitän Marcus Flavius Geminus. 'Er hat mir damals das Leben gerettet.'
'Er hat Euch das Leben gerettet?' Ein dunkelhäutiges afrikanisches Mädchen in einer gelben Tunika setzte sich gespannt auf seinem Sofa auf. Es war ein warmer Abend Anfang Mai. Das frühere Sklavenmädchen Nubia und ihre drei Freunde speisten mit dem Kapitän im Gartentriklinium von Helenas Hospi-tium, einer luxuriösen Herberge in der Nähe von Cenchrea, dem Osthafen von Korinth. Normalerweise erlaubte Marcus Flavius Geminus den vier Kindern nicht, sich beim Essen auf dem Sofa auszustrecken, doch dies war ein besonderer Anlass. Es war ihr letzter Tag in Griechenland nach ihren Abenteuern auf den griechischen Inseln. Am nächsten Morgen sollten sie nach Ostia zurücksegeln.
Kapitän Geminus lächelte und nickte. 'Richtig, Nubia. Er hat mir das Leben gerettet.'
'Das habe ich ja gar nicht gewusst, Pater!' Das blonde Mädchen neben Nubia tauchte sein hart gekochtes Ei in eine Mischung aus Salz und Kreuzkümmel und biss davon ab. 'Erzähl doch mal, wie es dazu kam!' Die zehnjährige Flavia Gemina war Nubias frühere Herrin und Kapitän Geminus' Tochter. Sie schwärmte für spannende Geschichten und rätselhafte Ereignisse.
Kapitän Geminus lächelte. 'Wenn ich von Korinth spreche, meine ich eher den Hafen Lechaeum als die Stadt selbst. Ich trank gerade heißen Salbeitee in einer Caupona am Strand. Es war Abend und es regnete. Ich wartete auf den Hafenmeister. Plötzlich erhoben sich vier Männer von einem Tisch in meiner Nähe und kamen auf mich zu.'
Flavias Vater hielt einen Augenblick inne, als ein Sklavenmädchen mit dunkelrotem Haar durch einen von Efeu umrankten Torbogen trat und ein Tischchen mit verschiedenen Salaten hereinbrachte. Ein großer syrischer Sklave folgte ihr mit einer Kerze. Das Sklavenmädchen stellte den Tisch vor dem mittleren Sofa ab, während der Sklave die Gartenfackeln anzündete. Nubia nahm den Geruch von Essig und Kiefernharz wahr.
'Erst als einer von ihnen mich bei den Armen packte und ein anderer die Schnur meines Geldbeutels durchschnitt, wurde mir klar, was sie von mir wollten', berichtete Flavias Vater weiter. 'Ich wehrte mich, aber sie waren zu viert, und ich war ganz allein. Sie schlugen mich zu Boden und dann traten sie auf mich ein!'
'Oh Pater! Wie schrecklich!', rief Flavia und legte ihr Ei nieder.
Er nickte. 'Ich spüre jetzt noch den Sägemehlgeschmack im Mund. Dann hörte ich plötzlich einen Schlachtruf, den die Griechen Paean nennen. Sie hörten auf, mich zu treten, und als ich hochschaute, sah ich einen etwa siebzehnjährigen Jungen vor mir stehen. Er war tropfnass vom Regen und schwang einen kaputten Stuhl wie eine Keule. Ich habe selten jemanden so wütend erlebt. Er schlug den Anführer zu Boden und wollte mit dem Stuhl auf die anderen drei losgehen.' Kapitän Geminus nahm sich eine Gurkenscheibe aus seinem Salat. 'Da sprangen die anderen Gäste der Caupona auf, um mir zu Hilfe zu eilen, doch es war seine schnelle Reaktion, die mir das Leben gerettet hat.'
Zwei dunkelhaarige Jungen ruhten auf einem Sofa gegenüber den Mädchen. 'Ärgerlich habe ich ihn schon erlebt', sagte Jonathan, der Ältere der beiden. 'Aber richtig wütend noch nie. Du, Lupus?'
Der Jüngere war eifrig damit beschäftigt, ein Ei zu schälen. Ohne aufzublicken, grunzte er etwas, das ein 'Ja' bedeuten sollte. Der neunjährige Lupus hatte keine Zunge und konnte nicht sprechen.
Flavia grinste. 'Wenn er in deiner Gegenwart die Beherrschung verloren hat, Lupus, dann bestimmt, weil du ihm allen Grund dazu gegeben hast!'
Lupus blickte auf und nickte mit stolzer Miene, sodass alle lachten mussten.
'Moment mal!', rief Flavia. 'Wir haben ihn doch schon einmal wütend erlebt. Erinnert ihr euch noch an die gefüllten Pilze letzten Dezember?'
'Erinnere mich bloß nicht daran', sagte Jonathan stöhnend. 'Ich h ...

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